Für viele ist die erste Assoziation mit der Pager Inselbrücke – Wind. Diese beeindruckende und widerstandsfähige Struktur hat eine ebenso beeindruckende Geschichte zu erzählen, und Wind ist nur ein Teil davon.

Die 300 Meter lange Pager Brücke erstreckt sich über das tiefblaue Meer und vereint das Weiß der umliegenden Felsen. Im Süden der Insel, an der Meerenge Ljubačka Vrata, ist das Festland etwa 200 Meter entfernt und hier wurde die Pager Brücke, oder Paški most auf Kroatisch, gebaut und am 17. November 1968 eröffnet. Damals war sie eine der zehn größten Brücken der Welt und Pag war die erste größere kroatische Insel, die durch eine Brücke mit dem Festland verbunden war. Es war eine echte Sensation, nach dem Vorbild der zwei Jahre zuvor eröffneten Šibenik-Brücke.

Atemberaubend und widerstandsfähig

Ihr habt vielleicht schon gehört, dass die Pager Brücke aufgrund des starken Windes eine der am öftesten geschlossenen Brücken der Welt ist – aber warum weht so viel Wind an der Pag Inselbrücken, fragt ihr euch vielleicht? Aufgrund ihrer Lage am Fuße des Berges Velebit ist die Brücke oft starkem Bora-Wind ausgesetzt, der vom Berg herabweht. Die Böen erreichen eine Geschwindigkeit von über 200 km/h und die Auswirkungen des Windes sind im kargen Karst sichtbar, das den maritimen Hang und die Nordseite der Insel, die zum Berg schaut, bedeckt. Diese majestätische Kraft kann eine ansonsten ruhige Umgebung in eine nicht sonderlich gastfreundliche Gefahr verwandeln.

Dennoch weht der Wind nicht immer so stark und unter den üblichen Wetterbedingungen können Autos ungehindert passieren, während Lkws und Anhänger auf ruhigeres Wetter warten müssen. Doch wie wurde die Brücke damals bei all dem Wind gebaut? Wie ihr vielleicht schon erratet habt, war das ganz und gar keine leichte Aufgabe. Es stellte sich heraus, dass das Baujahr das windigste seit 25 Jahren war. Vier Monate lang herrschte ununterbrochener Wind, der es dem Kran unmöglich machte, die Baustelle zu erreichen. Der Wind verursachte große Schäden auf der Baustelle, riss Krane und Dächer ab. Trotzdem wurde der Bau erfolgreich und termingerecht abgeschlossen.

Ein Lebensretter

Die neue Brücke war eine echte Revolution für die Insel, da sie eine einfache Verbindung mit dem Festland gewährleistete, da die zuvor dort verkehrenden Schiffs- und Fährlinien aufgrund von Unwettern häufig geschlossen waren. Im Krieg von 1991 spielte die Brücke eine besonders wichtige Rolle, da sie nach der Zerstörung der Maslenica-Brücke die einzige sichere Verbindung zwischen dem Norden und dem Süden Kroatiens war. Ein wahrer Lebensretter.

Trotz der Bora, die die Brücke bei Stürmen zum Schließen zwingt, ist sie immer noch eine viel sicherere und einfachere Alternative zu Bootslinien. Die majestätische Pager Inselbrücke ist nicht nur ein großer infrastruktureller Vorteil, sondern auch ein wahres Denkmal für Naturkatastrophen und von Menschen verursachte Katastrophen. Und sie ist sowohl bei ruhigem als auch bei wildem Wetter gleichermaßen atemberaubend.